Montag, 29. Dezember 2008
Heldinnen in Strumpfhosen
Woran Sie erkennen, dass Winter ist? Es gibt keine Frauen mehr.
Statt dessen schieben sich pummelige kleine Putten durch die kalten Straßen, ohne Münder und ohne Hälse. Monströse Mützen ersetzen Frisuren, dicke Baumwollstrumpfhosen drücken ihre Hintern platt. Da, wo einmal eine Oberweite war, wackelt nun eine Pullover-Armada hin und her. Statt zarten Pumps tragen die Mummelgestalten schwere Boots, aus denen dunkelgrüne Armeesocken herausblitzen, wenn sie die Beine übereinander schlagen. Falls sie das noch können.
Die vornehme Blässe ist erdbeerroten Backen gewichen, die ein Menschlein unter der Wolle erkennen lassen. Doch Frauen? Fragt man sie, grummeln sie ein "Grmpf" oder "Oorg". Die Zwiebelschichten über ihren zarten Körpern drücken ihre Zwerchfelle ab.
Ich bin auch eine dieser Ex-Frauen.
Und nie, wirklich nie wieder werde ich mich über Kinder lustig machen, die in dicken kleinen Skianzügen durch die Straßen wanken.
Es ist kalt.
Mittwoch, 24. Dezember 2008
Sturmfrei!
Stille. Seelige Stille in der fem.com-Zentrale. Einem Ort, der normalerweise vor Geschäftigkeit vibriert. Pulsiert geradezu. Nicht heute. Heute ist Heiligabend. Nur wir zwei sind noch da. Alle anderen? Weg. Irgendwo. Beim Last-Minute-Geschenke-Kauf, beim Baumputzen oder dabei, das Weihnachtsstress-Level bis zum Anschlag zu steigern. Nicht hier. Die Atmosphäre der fem.com-Zentrale gleicht der eines Schweigeseminars. Der Blick aus dem Fenster weckt Frühlingsgefühle. Weihnachten? Anderswo.
Deshalb gehen wir jetzt auch. Weihnachten suchen.
Merry X-Mas!
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Lust und Last des Studentinnenlebens
Heute bloggt: Melanie aus der fem.com-Redaktion
Meiomei, wie sich die Zeiten ändern... heutzutage machen sich - habe ich gerade auf fem gelesen - immer mehr Studentinnen einen Lenz, indem sie sich neben den Vorlesungen als gut bezahlte Gespielinnen verdingen.
Neinnein, ich bin nicht neidisch. Höchstens auf den finanziellen Vorteil. Ansonsten... möchte ich wirklich die großartigen Erfahrungen missen, die ich während diverser Nebentätigkeiten machen durfte, die die finanzielle Grundlage für mein Studium bildeten? Wie etwa als Servicekraft in einem Münchner Fitnessstudio mit Schwimmbad. Gewandet in ein grottenhässliches gelb-schwarzes XL-T-Shirt (das unbedingt in die Hose zu stecken war), konnte ich von der Bar aus lustiger Wassergymnastik zusehen. Ich lernte, Weißbier richtig einzuschenken (ja, Weißbier, in einem Fitnessstudio...) und die Avancen eines grenzdebilen Trainers abzuwehren. Auch erfuhr ich, dass Menschen, die freundlich und ganz normal erschienen, nebenberuflich zuhause Amateur-Pornos drehten (das war ein anderer Trainer). Und: nein, er versuchte nicht, mich zu casten. Oder doch, und ich hab es einfach nicht kapiert?
Im Anschluss an dieses bewusstseinserweiternde Intermezzo tauschte ich das gelbe Höllenshirt gegen ein lila XL-Sweatshirt (nein, ich war nicht dick, aber alle anderen Größen waren aus), um mich in einem Münchner Kino mit Großbildleinwand (so groß wie zwei Tennisplätze) und einer 17 000 Watt Sechs Kanal Digital Tonanlage zu verdingen. Hier lernte ich, mich Tsunamis an pubertierenden Hauptschulklassen entgegenzustellen, Wechselgeld korrekt herauszugeben, und dass acht Stunden im Dienste der telefonischen Kartenreservierung nur mit Ausbrüchen manischer Albernheit zu überstehen sind.
Damit nicht genug. Parallel dazu musste ich wieder irgendein Shirt (diesmal in der richtigen Größe, und in weiß) überstülpen, um neurotischen Frauen in einem Frauenfitnessstudio Schlüssel auszuhändigen und Molkedrinks zu mixen. Ehe ich diese Kunstfertigkeiten perfektionieren konnte, gestand ich mir schließlich ein, dass Dienstleistung nicht unbedingt meine größte Stärke ist, und orientierte mich entsprechend um.
Zugegeben, zu dieser Einsicht wäre ich als Lust-Studentin vermutlich schon nach dem ersten Einsatz gekommen.
Dienstag, 16. Dezember 2008
Wenn die Liebe geht...
Eigentlich sieht sie harmlos aus. Sie hat dunkelrote Haare, erste graue Strähnen, ist einen Kopf kleiner als ich und trägt eine runde Nickelbrille. Doch die Kassiererin in meinem kleinen italienischen Supermarkt ist eine Hexe. Ich weiß es.
Sie verachtet Menschen im Allgemeinen, kleine Kinder ganz besonders - und Lebensmittel aus ihrem tiefsten Herzen. Legt man viele Waren auf ihr Band, entlockt man ihr ein böses Bellen, bei wenigen Waren einen extrem verächtlichen Blick. Mit Karte zahlen? Pfui. Pfandflaschen zurückgeben? Jetzt nicht.
Was die Hexe sagt? Sie arbeitet mit ihrer Mimik, ihrer Gestik – und mit leisen Flüchen, die sie vor sich hinmurmelt, wenn man nicht passend zahlt. Sonst regiert ihr Schweigen. Das funktioniert: In keinem anderen Supermarkt herrscht solch eine Ruhe und Disziplin, wie in ihrem. Keiner drängelt, alle halten ehrfürchtig genügend Kleingeld parat, man verzichtet gänzlich auf Gespräche – und getrödelt wird sowieso nicht. Schnell weg.
Schnell weg wollte ich heute früh auch, weshalb ich meinen Magermilchjoghurt vorbildlich ganz nach vorne auf ihr Band geschoben hatte und 59 Cent passend bereithielt. Doch die Hexe erhob sich vor meinen Augen aus ihrem Kassier-Sessel – ich hielt den Atmen an – ging rüber zum Lebkuchenregal und begann, mit ihren kleinen Runzelhänden die Waren zu ordnen. Meinem Becher und mir zischte sie ein „später“ zu.
Leider gibt es keinen anderen Supermarkt in einem Umkreis von gefühlten 15 Kilometern.
Vielleicht wird es Zeit für eine Diät.
Montag, 15. Dezember 2008
Der Neue Mann
Dienstag, 9. Dezember 2008
Plagen der Neuzeit: Party-Paparazzi
Freitag, 5. Dezember 2008
Kotzen wie ein Großer
In meinem Badschrank stehen säuberlich aufgereiht sämtliche grünen Fläschchen, die Dr.Beckmann seit 1995 auf den Markt geworfen hat. Nach Brisanz geordnet. Der Fleckenteufel "Teer und Harz" kommt eher selten zum Einsatz, während "Obst, Rotwein, Marmelade" und "Kaffee und Tee" ständig nachgekauft werden müssen.
Fleckenentfernung ist mein Steckenpferd. Ich weiß schon, warum.
Seit Montag stehe ich allerdings vor einem großen Problem. Nachdem ich letzte Woche den schönsten Neffen der Welt besucht habe, prangen auf meinem kuscheligen (und sündhaft teuren) Wollpulli hässliche Milchflecken. Weiß auf Schwarz. Ich sehe aus wie eine Kuh. Fast auf Kommando dachte sich das Zwergchen immer dann, wenn es auf meiner Schulter lag: "Alles muss raus."
Dr. Beckmann kann mir in diesem Falle nicht helfen: Der Fleckenteufel "Blut, Milch und Eiweiß" darf nicht auf Wolle angewendet werden, der gegen "Ketchup, Senf und Sauce" (sieht ja irgendwie nach weißer Sauce aus) hinterlässt hellbraune Stellen. Und die Waschmaschine versagt, wenn es um mehrfach verdaute Muttermilch geht.
Gerne würde ich Dr. Beckmann persönlich fragen. Bestimmt trägt er einen weißen Kittel, eine randlose Brille und hat graue George-Clooney-Schläfen. Leider kann man ihn weder über seine Webseite kontaktieren, noch ist er bei Xing, den Lokalisten oder Facebook. Vielleicht kämpft er grade irgendwo auf der Welt gegen einen gemeinen Fleckenzwerg.
Bis zu seiner Rückkehr plane ich, wie ich meinen ganz persönlichen Fleckenzwerg in Zukunft lagern werde, um Milchmomenten zu entgehen.
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Kreative Engelchen
Chrissi dachte als Kind, dass die Engel auf den Wolken Plätzchen backen, wenn sich der Himmel rosa färbt.
Ihre Schwester war überzeugt davon, dass die Kondensstreifen von Fluzeugen kleine Engelsfürze sind.
Mir hingegen fiel erst mit ungefähr sieben Jahren - auf der Schaukel im Garten sitzend - auf, dass diese Brummgeräusche von Rasenmähern oder Flugzeugen kommen und nicht einfach zum Sommer dazugehören.
Kathrin dachte, dass Mutter und Kind mit der Nabelschnur von Bauchnabel zu Bauchnabel verbunden sind, wenn das Baby zur Welt kommt.
Und meine kleine Schwester wurde im Alter von etwa vier Jahren dabei beobachtet, wie sie minutenlang eine orangefarbene Plastikschüssel anstarrte. Ihr eigentümliches Verhalten erklärte sie mit den Worten: "Weil Orange gut für die Augen ist". Karotten waren das ja schließlich auch...
Kinder sind einfach super. Schade, dass wir diesen Einfallsreichtum mit den Jahren verlieren, sonst wären die Inhalte auf fem.com noch viiiieeel lustiger!
Mittwoch, 26. November 2008
Was, schon so spät?
Freitag, 21. November 2008
Men's premium brassiere: A real life saver
Es gibt sie. Immer wieder mal. Und etwas öfter im November. Tage wie heute. Die mit grauem Regen anfangen. Und weitergehen. Und aufhören. Tage, an denen man sich wünscht, der Mensch hätte sich noch nicht so weit vom Tier entfernt, um der wonnigen Einrichtung der Winterruhe nachzugehen.
An solchen Tagen, an denen die Mundwinkel genauso störrisch den Weg nach oben verweigern wie die Augenlider, an solchen Tagen lobe ich mir die Japaner. Vielmehr: ihren unzerstörbaren Erfindergeist. Der Dinge hervorbringt, die auf den ersten Blick jeder Nützlichkeit entsagen. Und doch haben sie einen Sinn. Und keinen geringen. Sie lassen die dunklen Wolken verfliegen. So wie der Men's premium (!) brassiere. Seit Anfang der Schlechtwetterphase nicht mehr so gelacht...
Quelle und weitere Ansichten hier.
Ikea Unser.
Heute bloggt: Chrissi aus der fem-redaktion:
Brauchen wir zwei Wagen?
Oh, Bratpfannen für 1.99.
Guck mal, komm mal her, schnell. Schnell!
Lieber die Grönö oder die Lampan?
Hol mal ein Maßband.
Die passen nicht zum Billy. Oder?
Boah, die ganzen Pärchen nerven...
Was ist ein Leuchtmittel?
Verdammt, nie steht jemand an den Infoständen.
Wir hätten doch zwei Wagen nehmen sollen.
Geht das noch ins Auto?
Die Vase wäre toll für Ostern.
"Die kleine Emma will aus dem Smallland abgeholt werden."
Riech mal, ooooh...
Ich hab schon einen...aber noch nicht in blau!
Denkst du, man kann den Rest abschneiden?
Teelichter kommen ganz hinten.
Rot ist mehr Weihnachten als Grün, oder?
2 Hotdogs und zwei Softdrinks, bitte.
Mittwoch, 19. November 2008
Schlecht für mich, gut für die Kuh
Heute bloggt: Andi aus der fem-Redaktion
Ich bin jetzt ein Salat-Mädchen. Das ist neu für mich. Früher war ich ein Fleisch-Mädchen. Jeden Tag, eine ordentliche Portion. Roh, gekocht, gebraten, in Streifen, am Stück, mariniert oder in der Pelle - alles egal. Hauptsache Fleisch. Ich hab das von meiner Oma, die war Bäuerin und von meinem Onkel, der ist Jäger und von meinen Eltern, die haben früher noch selbst geschlachtet. Da durfte ich zusehen und Schweineohren essen und das war spannend.
Jetzt denke ich den ganzen Tag an meine Gesundheit und an mein Gewicht und an Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente. Und ich denke an die Kühe und Schweine die in engen Lastwägen an meinem Fenster vorbei transportiert werden. Dann bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie ein bisschen wie ein weiblicher Schweine-Dexter.
Mein Problem ist: Ich finde es lecker. Der Geschmack erinnert mich an früher. Ich weiß auch nicht: So ab und zu ein kleines Stück, aus dem Bauernhofladen, von einer Kuh, die ein langes glückliches Leben voller Butterblumen und saftigem Gras geführt hat? Ist das so schlimm? Komm ich dafür in die Hölle und werde dort zur Strafe von riesigen Monsterkühen zermalmt? Muss ich jetzt nett sein zu Gemüse? Vermutlich ja!
Ich glaube, das einzige was mir übrig bleibt ist in viele saure Äpfel zu beißen und auf Filet, Rippchen und Schnitzel zu verzichten. Wie schade.
Freitag, 14. November 2008
Silvester im Rooftop-Jacuzzi
Heute bloggt: Melanie aus der fem-Redaktion
Traditionellerweise verdränge ich die Frage, was ich an Silvester zu tun gedenke, bis mindestens zum 30. Dezember. Entsprechend unvorbereitet begebe ich mich dann in die spontan beschlossenen Festivitäten, die sich dann - gleichsam schon beinahe traditionellerweise - als lauwarm bis nervig entpuppen und nur in den seltensten Fällen Erinnerungswert besitzen. Wobei... um ehrlich zu sein, an die vergangenen zwei Silvesterfeste kann ich mich erinnern. Durchaus auch in Ansätzen positiv - trotzdem schwingen selbst bei diesen Reminiszenzen Gefühle von "ja, war ganz nett, aber war dann doch auch wieder gut, als es vorbei war" mit.
Dieses Jahr versuche ich erstmals eine andere Strategie. Ich lasse die Verdrängerei, und entscheide proaktiv, was ich an Silvester machen will. Jawoll, will. Welche Umstände würden dazu beitragen, dass ich Silvester geradezu herbeisehne? Allzu lange musste ich nicht überlegen...
Ich feiere Silvester 2008/2009 unter dem Sternenhimmel, auf einem Hausdach, bei Nachttemperaturen um mindestens 20 Grad, in einem Rooftop-Jacuzzi und selbstverständlich in inspirierender Begleitung.
Das ist das Ziel. Den Weg dorthin lasse ich einfach auf mich zukommen.
Donnerstag, 13. November 2008
Hallo Papa!
"Na, warst du jetzt schon mal im Fitnessstudio?" fragte mein Papa diese Woche am Telefon.
"Öh. Woher weißt du...?"
"Ich habe doch im Internet diese eine blaue Seite gelesen, wo ihr alle so untereinander schreibt!"
Aha. Mein Papa liest meinen Blog. Der Papa, der mich noch letztes Jahr panisch angerufen hat, weil "im Word plötzlich alles ganz groß geschrieben ist, obwohl ich gar nicht auf die Großtaste drücke!" Der Papa, der entzückt war, als aus dem Computer Geräusche kamen. Der immer noch große Augen bekommt, wenn er bewegte Bildchen auf dem Monitor sieht. Mein Papa liest nun also den fem-Blog. Ich hab ihm wohl zuviel beigebracht.
Hiermit stelle ich fest, dass ich von nun an nicht mehr über Männer und Sex schreiben werde.
Und dass ich stolz bin, auf meinen Papa.
Herzlich Willkommen!
Mittwoch, 12. November 2008
Langsam essen in Italien
Vorhin waren wir in Italien, genauer gesagt: in Sizilien. Die halbe Redaktion. Jetzt sitzen wir wieder an unseren Rechnern. Wie das geht? Unser kleiner Italiener um die Ecke ist so original sizilianisch, dass man sich dort vorkommt wie im Urlaub: Aus dem Radio plärren italienische Stimmen, die Musik macht Sommerlaune, die Bedienung ist temperamentvoll und immer gut drauf, es gibt köstliche frische Pasta, Frittata und Arrancina und auf Regalen und in Kühlvitrinen lagern diverse sizilianische Spezialitäten...
Aber jetzt bin ich abgeschweift. Eigentlich wollte ich was anderes erzählen: Vorhin beim Italiener ist mit mal wieder aufgefallen, dass ich eine richtig lahme Esserin bin - so langsam, dass meine armen Kollegen jeden Mittag auf mich warten müssen. Wenn ich gerade die Hälfte meiner Portion geschafft habe, sind alle anderen fertig. Und das, obwohl ich mich kommunikationstechnisch schon zurückhalte, um nicht noch mehr an Tempo zu verlieren. Ein Phänomen, das mir bisher gar nicht so klar war: Zu Hause sitze ich meist mit einem Esser am Tisch, der ungefähr doppelt so lange braucht wie ich, um seinen Teller leer zu kriegen.
Doch was soll's - angeblich ist langsam essen ja gesund. Solange die anderen geduldig mit mir sind und es in dem kleinen sizilianischen Restaurant so nett ist, werde ich mittags weiterhin mitkommen - und meinen Kollegen Gelegenheit geben, das italienische Urlaubsgefühl richtig schön lange auf sich wirken zu lassen...
Dienstag, 11. November 2008
Alle Jahre wieder...
Das beste an Weihnachten sind doch sowieso die Tage und Wochen davor. Der Heiligabend selbst könnte meiner Meinung nach auch einfach wegfallen: Wer braucht schon Familienzoff, Weihnachtsbäume, die in Flammen aufgehen, und einen Haufen unpassender Geschenke ohne Kassenzettel? Aber die Vorweihnachtszeit, die ist was ganz besonderes!
Normalerweise fange ich ja schon im Oktober damit an, Weihnachtsmusik zu hören. Das ist eine alte Tradition, die ich vor etwas sieben Jahren mit einem Kollegen begonnen habe - als wir betrunken von einer Party nach Hause kamen. Das tolle daran: Ich bekomme sofort gute Laune und selbst die frühe Dunkelheit, mit der man sonst im Winter so zu kämpfen hat, passt auf einmal ins Bild.
Auch Städtetrips in der Vorweihnachtszeit gehören zu meinen absoluten Favoriten: Zum Beispiel nach Mailand, wo die Italiener ihre Straßen mit ultra-kitschigen Herzchen-Lichterketten dekorieren. Oder doch lieber Xmas-Shopping in New York? Oder London? Hier spielt auch der ultimativ beste Film für die Vorweihnachtszeit: Tatsächlich Liebe! Ich sehe ihn mir jedes Jahr mindestens zwei Mal.
Das einzig blöde an meiner Vorfreude ist - niemand mag sie mit mir teilen. In diesem Jahr schmeiße ich daher eine kleine Thanksgiving-Alibi-Party, bei der ich - ganz still und heimlich - auch ein paar Lebkuchen und Glühwein unter die Leute bringen werde. Und vielleicht sogar das ein oder andere Weihnachtslied...
Heute bloggt: Karolin aus der fem-Redaktion
Montag, 10. November 2008
Superfrauen
Meine Schwester sah schon immer aus, als sei sie einem frisch gedruckten Katalog entstiegen: Alles ist gewaschen gebügelt, gecremt, geglättet, genäht. Ich dagegen kann mir immer sicher sein irgendwo einen kleinen Riss, einen losen Faden oder einen Fleck zu haben - spätestens nach dem Lunch und vollkommen egal, wie gut durchdacht das Styling auch sein mag.
Zum Glück hatte ich diese blendend frische Schwester, so konnte ich schon früh und unbewusst für das nächste Level üben: Die Superfrauen. Alles perfekt heißt es plötzlich: Intelligent, gestylt, fleißig, tough und gleichzeitig weiblich, täglich beim Sport, wöchentlich bei der Maniküre, monatlich beim Friseur, in einer glücklichen Beziehung, mit gutem Geschmack und einem glamourösen Freundeskreis gesegnet. Über die Strategien in der Handhabung von Superfrauen sind wir uns in der fem-Redaktion nicht einig. Die Range beginnt bei Nicht-Beachtung und endet bei bester Freundschaft. Nur in einer Sache sind wir uns sicher: Der Teufel steckt hinter der perfekten Fassade.
Dienstag, 4. November 2008
Es lebe Petra!
Ich habe keine Ahnung, wer Petra ist, aber ich liebe sie.
Warum?
Weil das hier heute früh in meinem Postfach war:
Das Fitness-Studio meines Vertrauens hat mich offenbar durchschaut. Denn Anmerkungen wie "Einführung in die MyRide Indoor Cycling Bikes Jeden Samstag im November um 16:00 mit Andi! Die Indoor Cyling Alternative zum Gruppentraining!" stehen unterdessen ganz unten in meinen ganz persönlichen Newslettern.
Ob Petra auch drei Mal hintereinander kann?
Freitag, 31. Oktober 2008
Unwürdig!
Jeden Morgen kommt das wort-ästhetische Grauen in Form der sogenannten "Brotzeitfrau" in die Redaktion. Meine Nachforschungen zum Ursprung dieses Wortes haben ergeben, dass besagte Lieferantin sich selbst via Intercom mit einem einfachen "Brotzeit" melden würde und sie deswegen selber schuld an ihrem umgangsprachlichem / bayrisch eingefärbtem Namen sei. Womit ich beim Thema bin: Hassenswerte Wörter, die bei fem höchstens geduldet aber sicher nicht erwünscht sind. Platz 1 ist also bereits vergeben. Platz 2 geht an den "Geldbeutel". Platz 3 gebürt dem "Zopfgummi". Ich sammle weiter.
ps. wer das jetzt oberflächlich oder gar diskriminierend findet, dem sei verraten, dass in manch anderer Redaktion flache Schuhe tabu sind. Da darf man doch noch ein paar Wörter auf die schwarze Liste setzen?
pps. Noch ein Nachtrag vom Wochenende: Das "Hausfrauen-Reiten". Klingt nach Schulmädchen-Report ist aber nur die schreckliche Bezeichnung für die Mittwochvormittags-Reitstunde einer Kollegin.
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Der Anti-Cellulite-Schuh
Warum könnte ein Anti-Cellulite-Schuh nicht so aussehen?
(C) MBT - The Anti Shoe, Stylebop (Givenchy und Fiorentini & Baker)
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Im Büro mit Frauen...
Soeben kam meine, bis heute, geliebte Kollegin Chrissi zu mir mit dem Auftrag, den FEM-Blog mit meinen geistigen Ergüssen zu füllen. Normalerweise ist sie dafür zuständig, mich mit neuer Musik zu versorgen und mir die Kaffeepausen zu versüßen..., entweder mit Zucker für meinen Kaffee oder dem neuesten Klatsch- und Trasch. Das macht sie meist ganz gut, heute ist sie allerdings etwas über das Ziel hinausgeschossen! :-)
Aber im tiefsten Inneren weiß ich ja, es kommt von Herzen. Aus dem grauen Alltag der IVW-Verpixelung will sie mich, wenn auch nur für kurze Zeit, in die schillernde Welt der Redaktion entführen. DIE Redaktion, in der es nicht nur den geheimnissvollen Beauty-Basar, prall gefüllt mit diversen Kosmetika gibt, das von Manuel liebevoll betreute Kleinpflanzen-Biotop auf meinem Tisch und diverse Berge von Frauenzeitschriften. Nein, es gibt auch den zum Teil als Ablage benutzten "Springer"-Tisch, der seit Neuestem auch mit einem funktionieren Telefon ausgestattet ist. Dieses ist personalisiert und zu erreichen unter dem Namen "Springer", welches einen schnell vermuten lässt, "deine Zeit bei FEM ist begrenzt".
Schade eigentlich... Wo hat man schon den ganzen Tag 5 passionierte Frauen um sich, von denen man, gewollt oder ungewollt, das Neueste aus der Welt der Schönen und Reichen erfährt. Neue Modetrends wären ohne meine Zeit bei FEM spurlos an mir vorbeigegangen. Ebenso wenig wüsste ich, was Atomic-Cocktails sind. Aber auch meine Technikkenntnisse wurden stets auf dem neuesten Stand gehalten. So wurde die neueste Variante eines high-tech-Dildos ausführlich begutachtet und diskutiert...
Ich bin gespannt, was in den nächsten Wochen auf mich zukommen wird, im Hause FEM!
Dienstag, 28. Oktober 2008
Nur in deinem Kopf!
Wer auf der Münchner Maximilanstraße shoppen geht und nicht Verena Kerth ist und auch über kein prall gefülltes Bankkonto verfügt, braucht zuweilen ein gutes Selbstbewusstsein. Wer einmal bei Chanel, Dior, Louis Vuitton oder irgendeinem andere Shop dieser Größenordnung von oben bis unten von einer Verkäuferin (die natürlich rein gar nichts zu tun hatte) gemustert wurde, weiß, wovon ich spreche. Natürlich haben die Verkäuferinnen im Karstadt auch meist keine Lust zu bedienen, aber da ist das irgendwie anders: Man ist ärgerlich, lässt sich aber trotzdem nicht von seinem Vorhaben abbringen.
Bei Prada & Co. allerdings: Man schämt sich ja fast, dass man es gewagt hat die heiligen Hallen zu betreten. In München schämt man sich noch dazu, keiner Scheich-Familie anzugehören (Es kursieren übrigens lustige Geschichten: So sollen die Läden für die Scheich-Familien schon mal schließen, probiert wird nix (geht nicht), sondern einfach in verschiedenen Größen gekauft. Bezahlt wird dann natürlich in barem Gold.) Klischees, natürlich, aber trotzdem: Dieses Gefühl, einfach nicht am richtigen Ort zu sein – die Verkäuferinnen sehen einem an der Nasenspitze an, dass man sich das alles nicht leisten kann. Aber vielleicht eben doch… A bissl was geht immer, um es mit Monaco Franzes Worten zu sagen…
Für alle, die sich von keinen Verkäuferinnen-Hexen-Blicken abhalten wollen, die könnten es ja hiermit versuchen:
Die ausgeliehene Kelly-Bag demonstrativ der Verkäuferin entgegen strecken (aber Designer-Taschen ausleihen, ist irgendwie mittlerweile auch ein alter Hut…)
Shopping-Bags sammeln und mit prall gefüllten Hermès, Dior und Chanel-Tüten bei Gucci hereinspazieren. (Die H&M-Tüten aber gut verstauen, die sollten nicht rausblitzen…) Angeranzt sollten sie auch nicht sein sondern aus dem aktuellen Jahr.
Konkrete Anweisungen geben: „Ich suche noch eine Brosche für die Bambi-Verleihung“ oder sich nach bestimmten Stücken erkundigen wie z.B. der Strumpfhose, die Sarah Jessica Parker neulich getragen hat. Mit Fachwissen auftrumpfen hilft natürlich generell, übertreiben sollte man es aber nicht, sonst wird man unglaubwürdig.
Zum Gegenangriff übergehen: Laut ratschend mit einer Freundin den Laden betreten und die Verkäuferin einfach ignorieren.
Auf Pretty Woman machen: Ein blöder Fehler. Blöd! Da hat man zwar nix von, fühlt sich aber super.
Laut vor sich hin murmeln: It’s all in your head!!!
Freitag, 24. Oktober 2008
Mein Ich-Wochenende.
Was ich tun werde? Nichts. Ich werde Dellen in meine braune Ledercouch liegen, mir mindestens zwölf Folgen "Twin Peaks" anschauen, kalorienbombiges Hägen Daaz Cookies & Cream löffeln, billige Erdbeerlimonade trinken, das neue "I Am Kloot"-Album hören und meine Füße in rosafarbenen Flauschsocken wärmen.
Ob ich ein schlechtes Gewissen habe? Vielleicht. Weil ich unter sozialem Zwang stehe, mein Handy klingeln wird, die "Nacht der Museen"läuft, ein großartiker Antikmarkt stattfindet und das Fitnessstudio wartet.
Warum ich trotzdem ein Ich-Wochenende mache?
Für mich eben.
Dienstag, 21. Oktober 2008
Glamour auf der Couch
Am Sonntag habe ich ferngeschaut, leider. Es lief "Effenbergs Heimspiel" und die Fernbedienung lag so unsagbar weit weg, dass ich mir das Desaster angucken musste. Claudia und Stefan: “Eines der glamourösesten Paare Deutschlands zeigt sich von einer ganz privaten und neuen Seite”- so wirbt RTL für diese neueste aller Doku-Soaps. Ich habe noch nie ein unglamouröseres Paar erlebt! Claudia sagt: "Ich mache mich gerne hübsch für Stefan". Stefan sagt: "Normalerweise dusche ich ja nur einmal die Woche, aber jetzt wenn Claudia kommt, muss ich mich schon frisch machen. Ne, war ein Witz". Selten so gelacht, Herr Effenberg.
Dann macht sich Stinkefinger Effenberg frisch und schmeißt sich in sein Glitzer-Christian Audigier-Shirt (mein Liebling der Woche, man merkt es kaum) und holt seine Claudia vom Flughafen ab. Die hat sich vorm Flug noch professionell schminken lassen. Hat aber auch nix genutzt in punkto Glamour – der Zug ist abgefahren.
Irgendwann waren die Qualen zu groß. Einfach zu wenig Glamour auf der Couch, dachte ich mir und tauschte die Jeans gegen Jogginghose.
Donnerstag, 16. Oktober 2008
Mein erstes Mal.
Hohohooo. Ich habe Sport gemacht. Gestern abend. Ob zum ersten Mal seit meinem letzten Blog-Eintrag, oder zum 17.Mal, wer weiß das schon.
Aber: Es war brilliant. Auch wenn ich heute früh 'Hallo' zu vielen kleinen neuen Muskelfreunden sagen muss, die wütend von innen an meinen Körper klopfen. Und die mir verbieten, die Rolltreppen zu Fuß hochzusteigen. Nicht, dass ich das sonst tun würde. Aber heute eben noch weniger.
Der Kurs war göttlich. Ich habe meine Ärmchen mit Hanteln in die Luft gereckt, meine Knie durch die Gegend geworfen, habe Choreographien von einer weiblichen Detlef D. Soost-Ausgabe gelernt und festgestellt, dass ich eine Taille besitze. Eine Taille! Gott sei Dank nur eine einzige. Denn nach fünf Minuten eisernem rechte-Po-Backe-Training habe ich mir von ganzem Herzen gewünscht, ich hätte nicht noch eine linke.
Nach so einem glücklichen Schwitzabend macht es mir überhaupt (!) nix aus, dass ich heute früh am Küchentisch ein mitleidiges "Humpelst du!?" gehört habe.
Ich habe Sport gemacht. Jawohl.
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Rock-Invasion
Gibt es eigentlich eine Studie zum Thema Kleidung und Zusammengehörigkeitsgefühl? Eine, die die unbewusste Komponente mit einbringt und beleuchtet, warum manche Frauen am gleichen Tag zu ähnlichen Klamotten greifen wie ihre Kolleginnen?
Falls jemand davon gehört hat, bitte sofort bescheid sagen! Als wir fem-lerinnen heute morgen in der Redaktion aufkreuzten, mussten wir lachen. Denn: Vier von fünf trugen Röcke mit Stiefeln, zwei davon - nämlich Chrissi und ich - hatten sogar zu exakt der gleichen Kleidungs-Kombi gegriffen: schwarze Stiefel, schwarze Strumpfhose, Jeansrock, schwarzer Rollkragenpullover.
Schon klar, wir haben uns damit nicht in Extravaganz übertroffen - aber zu unserer Verteidigung ist zu sagen, dass weder Chrissi noch ich in der Zeit unserer Zusammenarbeit jemals in exakt diesem Outfit im Büro aufgekreuzt sind. Da frage ich mich doch: Hat uns das Wetter, Gedankenübertragung oder irgendwas in der Luft zu dieser Wahl verführt? Ich bin überzeugt davon!
Anke von nebenan - heute auch im Rock, genau wie mindestens zwei ihrer Sitznachbarinnen - hatte für ihre Kleiderwahl übrigens ein gutes Argument vorzubringen: "Ich hab einfach zu wenige Hosen". Hm, der Gedanke ging mir heute morgen auch durch den Kopf. Vielleicht sind's manchmal auch ganz profane Missstände, die zu kollektiver Klamottengleiche führen...
Dienstag, 14. Oktober 2008
Jeden Montag: Männer besser verstehen
Okay, die Handlung ist schwachsinnig, aber sie ist sensationell. Nachdem Hollywood jahrzehntelang nur die Tagträume und Wunschvorstellungen von Frauen auf Leinwand gebannt hat (von Dirty Dancing bis SATC) war es an der Zeit endlich mal einen Blick in die männliche Seele zu werfen. Und ich bin mir sicher, dass genau diese Handlung den Phantasien eines jeden Mannes entsprungen sein könnte.
Also nochmal anschalten und aus einer neuen Perspektive ansehen!
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Von Schrei-Vasen und Entpeinlichern
Heute bloggt: Melanie aus der fem-Redaktion
Es ist früh, der erste Kaffee erst zu einem Zehntel getrunken, der Hirnmotor noch auf Energiesparstufe geschaltet. ABER - bereits seit zwei Tagen verspreche ich täglich: "Heute blogge ich. Ja, ganz sicher. Ich schwör's." Nun denn, ich tu's. Allerdings muss ich mich unter den gegebenen Umständen vorab von jeder Haftbarkeit für den nun folgenden Eintrag freisprechen.
Heute möchte ich mich einem Produkt widmen, das seit neuestem den ersten Platz auf meinem Weihnachtswunschzettel einnimmt: Der Japanischen Schrei-Vase. Einem Utensil, das uns ermöglicht, schlimmste Beschimpfungen in der Dezibelstärke von hundert zahnenden Säuglingen abzusondern ohne dass wir mit Klagen rechnen müssen. Die japanische Schrei-Vase packt Brüllanfälle aller Art in Watte. Anders als es sich mit dem Wald verhält, kommt alles, was man in sie hineinschreit hinten anders wieder raus: als ein zartes, fast liebevolles Flüstern.
Warum ich mir die Schrei-Vase wünsche? Nicht etwa aufgrund einer cholerischen Natur, vor deren Begleiterscheinungen ich meine Mitmenschen bewahren möchte. Nein, ich bin ein sanftes Lämmchen. Eigentlich. Bis auf die (leider doch recht häufigen) Momente und Situationen, denen selbst mein Organismus mit der übersteigerten Produktion von Stresshormonen begegnet: Wenn unausgeglichene Müllmänner morgens zehn Mülltonnen durch das Treppenhaus zerren, meine Nachbarin sich um drei Uhr nachts an den Türen der Küchenschränke vergeht, oder der Marienplatz an Samstagen von Konsumsklaven erstickt wird, während ich einfach nur... durch will.
Statt, wie bisher, wütende Hasstiraden vor mich hin zu murmeln und Hitzewallungen dritten Grades zu erleiden, weil ich meine Aggressionen nicht expressiv zu verarbeiten wage, werde ich zukünftig in derlei Momenten besonnen meine Schrei-Vase an den Mund legen - und schreien. Ohne Diskriminerung oder Verhaftungen fürchten zu müssen (ich habe eine kräftige Stimme und kenne äußerst gemeine Schimpfwörter) werde ich so endlich Stresshormone unmittelbar abbauen und damit unangenehmen Befindenszuständen wirkungsvoll begegnen können. Praktisch, einfach und so gesund.
Ich hoffe, der Weihnachtsmann kriegt das hin. Immerhin wurde die Schrei-Vase bereits erfunden. Im Gegensatz zu dem Produkt, das vorher auf Platz 1 meines Wunschzettels stand: der Entpeinlicher. Ein Gerät, das Peinlichkeitsgefühle aller Art schnell und diskret beseitigt und damit mein Leben noch nachhaltiger verändern würde als 100 Schrei-Vasen zusammen. Aber das ist ein anderes Thema...
Montag, 6. Oktober 2008
No Sports.
Womit ich meinen Freunden ein Augenrollen entlocke?
"Ich mache Sport!"
Kichern.
"Nein, diesmal wirklich!"
Und ich war wirklich wirklich gut vorbereitet.
Schritt 5: ich habe abgesagt. Bei meinem heutigen Zur-Arbeit-Radeln (das erste Mal!) habe ich mich böse am Knie verletzt. Wirklich.
Aber Donnerstag startet der nächste Versuch.
Diesmal wirklich.
Mittwoch, 1. Oktober 2008
War das schön...
... als Benzin noch bezahlbar war, es keine obiligatorischen grünen Aufkleber mit Zahlen drauf gab und vor allem: Ich noch ein Auto besaß! Eine unglückliche Ex-Freund-neue-Freundin-Konstellation ist schuld, dass ich jetzt mit Turnschuhen an den Füßen und Wechselschuhen im Turnbeutel den weiten Weg von der Tram in die Redaktion laufe.
Wenn es den indischen Tata Nano (Foto) auch in Deutschland gäbe, würde ich sofort loslaufen und meinen eigenen kleinen Neuwagen für 1.700 Euro kaufen. Gibt's aber nur in Schwellenländern. Bei uns bekommt man für den selben Preis eine 20 Jahre alte Schrottmühle, die man gar nicht mehr in der Stadt fahren darf. Dieser Winter wird hart!
Foto: www.trendish.de
Montag, 29. September 2008
Erbärmännlich.
Wenn Männer das Kinn recken und sich mit beiden Fäusten auf die Brust klopfen, dann heißt das "Ich habe Feuer gemacht". Das blüht uns jetzt jeden Montagabend. RTL 2 startet "Californication", die "erste Serie nur für Männer". Aha. Worum es geht? Einen erfolglosen Schriftsteller, der den Kummer über die Trennung von seiner Ex-Frau mit tausend Affärchen wegvögelt.
Da treffen sich von nun an jeden Montagabend kleine Männergrüppchen in wechselnden Wohnzimmern, hocken sich auf die Couch, greifen in eine Packung "Celebretions" und schauen gebannt auf den Bildschirm? Hitzige Werbepausen-Diskussionen bei einem Gläschen Prosecco inklusive? "Ob sie ihn anruft?" "Schaut euch mal diese todschicke Krawatte an!" "Die kleine Blonde ist sooo süß!" ...?
Montag, 22. September 2008
Täglich grüßt...
2. Sono italiano, no english
3. Der Kotzberg ist bei Wiesn-Ende richtig matschig
4. Wegen Überfüllung geschlossen
5. Mir ist gar nicht schlecht
6. Dann gehen wir halt in Bodos Cafézelt
7. Du solltest einen Dirndl-BH tragen
8. Wo trägt man die Dirndl-Schleife nochmal als Single?
10. Ich glaub, der hat es nicht mehr auf die Toilette geschafft.
Fortsetzung folgt (eventuell) nach ausgiebigen Studien.
Freitag, 12. September 2008
Unsere größten Fans
Auch, wenn sie nicht unbedingt zu unserer Zielgruppe gehört: Irgendwas muss die gemeine Stubenfliege an fem.com finden. Sonst wäre sie nicht ständig in der Redaktion anzutreffen.
Immer, wenn eine von uns wild mit einer Fliegenklatsche herumwedelt und bizarre Sätze sagt wie "Igitt, soll ich die jetzt etwa auf meinem Computer erschlagen?", mal wieder jemand eine Insektenleiche zum Fenster transportiert oder sich plötzlich ein schwarzer Fleck über die fem-Seite bewegt, obwohl der gar nicht programmiert wurde, wissen wir: Die Stubenfliege ist wieder da. Oder war es zumindest.
Sie mag warme Bildschirme und nette Redakteurinnen und scheut sich nicht, bis in den vierten Stock zu fliegen, um ihnen nahe sein zu können. Seit wann fliegen Fliegen so hoch?
Und jedes Mal, wenn gerade ein Exemplar beseitigt worden ist, kreuzt in weniger als fünf Minuten das nächste auf.
Vielleicht ist es an der Zeit, die gemeine Stubenfliege offiziell mit in die fem-Zielgruppe aufzunehmen? Vielleicht will uns die Spezies nur demonstrieren, dass wir ihr wichtig sind?
Schade, dass man nicht ins Fliegenhirn hineinschauen kann...
Foto: iStockphoto
Donnerstag, 11. September 2008
Melanie und die Wiesn-ein kurzer historischer Abriss
Melanie gehört als "gebürtige Münchnerin" zu einer in München bedrohten Spezies.
Trotz ihrer Herkunft ist sie der Bayerischen Zunge nur periphär mächtig (Standards wie "Servus" und "Grias Deeh" gelingen ihr allerdings ohne erkennbar hochdeutschen Akzent), sie trinkt kein Bier, sie hat kein Dirndl und ja: sie ist eine bekennende Wiesn-Verschmäherin.
Das war nicht immer so. Bis zum Ende ihrer Grundschulzeit fieberte Klein-Melanie der "Vorhölle auf der Theresienwiese" (wie sie die Wiesn heutzutage gerne schimpft) mit rosigen Bäckchen entgegen: Ach, die erste Zuckerwatte! Endlich wieder am Schießstand Plastikblumen einheimsen, Achterbahn (noch ohne Looping) fahren, mit wohligem Schauer an der Geisterbahn vorbeilaufen (aber nie damit fahren), den Ständen mit Gasluftballons sehnsüchtige Blicke zuwerfen...
Heute ist alles anders, findet Melanie. Die alte Achterbahn ist schon lange verschrottet, die neuartigen Fahrgeschäfte verursachen kein Magenkribbeln mehr, sondern umfassende Übelkeit, und überhaupt gehen Erwachsene sowieso nur zum Bier trinken auf die Wiesn, zum betrunkenen Schunkeln und hemmungslosen Ausstoß von Gesängen, die eigentlich nicht mehr als solche zu bezeichnen sind.
Trotz all dieser Vorbehalte verschlug es Melanie vor zwei Jahren zum bisher letzten Mal auf das Oktoberfest, um etwas längst Überfälliges zu erledigen: Sie kaufte sich einen Gasluftballon. Und war zum ersten Mal als Erwachsene auf der Wiesn richtig glücklich. Wenn auch nur so lange, bis sich Spongebob Squarepants in den weiss-blauen Himmel verabschiedete.
Dienstag, 9. September 2008
Satz. Und. Sieg.
100 Sätze, mit denen ich mein gesamtes Leben lang auskommen würde. Heute 1 bis 10.
1. Das ist doch von Ikea, das hab ich auch.
2. Ich war schon ewig nicht mehr bei McDonald's.
3. Du, hab ich mich gestern daneben benommen?
4. Nein, ich habe keine Gäste, das sind meine Schuhe.
5. Entschuldige, ich hab deinen Namen vergessen.
6. Kannst du das mal aufmachen?
7. Danke, ich rauche nur beim weggehen.
8. Oder doch, gib mir eine.
9. Mit viel Milch und Zucker.
10. ... aber angezogen sieht das total gut aus!
Freitag, 5. September 2008
Katies Tierquälerei
Donnerstag, 4. September 2008
New York, New York
Alice Dellal Is the New It, Fifth Avenue Is the New Rue St.-Honoré, Goth Is the New Grunge – Weisheiten über Weisheiten, die style.com da verbreitet. Man merkt: Die Fashion Week in New York ist zum Greifen nah und ganz NY ist schon ein bisschen aufgeregt. Style.com hat deshalb einen super Ratgeber vorbereitet, was man unbedingt wissen muss und wie man seinen Schedule am besten organisieren sollte. Übrigens: Justin Timberlake schlägt Gwen Stefani – auf der Bühne sowieso aber auf dem Laufsteg gleich mal ordentlich. Aber ich bin voreingenommen…
Kathrin
Mittwoch, 3. September 2008
Schickt uns Wasserbomben, bitte!
Die potentiellen Blog-Themen sind zahlreich, geradezu überwältigend. Daher heute keine tiefenanalytische, monothematische Abhandlung an dieser Stelle. Stattdessen eine Top-Five Liste, der mich aktuell beschäftigenden Themen:
1. Ich bin die einzige in dieser Redaktion, die Cameron-Diaz-Befummler Paul Sculfor durchschaut (er datet Cameron Diaz, nicht etwa aus Liebe, sondern weil er es erquickend findet, sein Konterfei in der Klatschpresse anzutreffen. Jawoll, Paul, glaub ja nicht, dass du mich täuschen kannst. Du nicht!).
2. Ich habe heute Nacht davon geträumt, dass Josh Holloway meiner Freundin Christina eine Massage verabreicht hat, die damit endete, dass er seine Beine auf ihren Rücken legte (was anscheinend eine besonders tiefe Form der Entspannung erwirken sollte). Sie war nur halbwegs angetan, und bemerkte anschließend, er sähe zur Zeit nicht so gut aus, sei sehr dünn geworden, seine Beine hätten Zahnstochern geähnelt...
3. Ich bin bestürzt darüber, dass Chrissi nicht meine Begeisterung für "Geek in the Pink" von Jason Mraz teilt.
4. Wir haben noch immer keinen Vorrat an Wasserbomben, um uns effektiv und mit Freude gegen Lärmquellen unter unserem Fenster zur Wehr zu setzen.
5. Chrissi steht auf Max von Thun, sagt sie. Lass dir was besseres einfallen, um mich eifersüchtig zu machen!
Und weil ich heute in Geberlaube bin, gibt es noch einen weiteren Punkt gratis:
6. Ich überlege angestrengt, ob ich Chrissi weitere Hinweise darüber liefern soll, mit welchem Schauspieler, der in "The Tudors" mitgespielt hat, ich unbedingt mal gediegen eine Tasse Tee trinken möchte. Momentan tendiere ich zu "Nein".
Donnerstag, 28. August 2008
Entscheidungen ade
Neulich habe ich gelesen, dass Entscheidungen müde machen. Gestern Abend war ich ziemlich müde. Ich dachte mir: "Hab ich heute wieder zu viele Entscheidungen getroffen?"
Schon möglich. Das fängt ja direkt nach dem Aufstehen an: T-Shirt oder Bluse, schicke Schuhe oder Sneakers, Müsli oder Toast. Dann: Fahrrad oder Straßenbahn, Treppe oder Fahrstuhl, Kaffee oder Tee. Und in der Mittagspause erst! Dieser kleine Italiener um die Ecke hat jeden Tag mindestens fünf verschiedene, neue Gerichte auf seiner Tafel stehen. Himmel, hilf.
So geht das den ganzen Tag weiter. Entscheidungen über Entscheidungen. Jetzt mag jemand sagen: "Aber das ist doch alles total nebensächlich." Stimmt. Aber auswählen muss ich doch trotzdem, oder?
Einzige Lösung gegen den Entscheidungs-Terror: Ich bastel mir einen Wochenplan.
Montag: T-Shirt (egal, wenn ich friere!), Sneakers, Müsli, Rad (und da mag es noch so regnen), Treppe (wow, ein echt sportlicher Tag), Tee und das zweite Gericht auf der Karte beim Italiener nebenan.
Dienstag: Bluse, schicke Schühchen, Toast, Straßenbahn, Fahrstuhl (heute bin ich so richtig faul), Kaffee und Gericht Nr.1...
Ok, ich erspar' Euch den Rest der Woche. Ab sofort werde ich nie wieder müde sein.
Foto: iStockphoto
Dienstag, 26. August 2008
Süchtig nach …
Heute bloggt: Karolin aus der fem.com-Redaktion
…Anti-Blasen-Gel. Nicht lachen! Meine absolute beste Entdeckung in diesem Sommer war das Anti-Blasen-Gel von Hansaplast.
Bislang haben sich meine Füße jedes Frühjahr aufs Neue mit fiesen Riemchen und schlecht gesetzten Schuhnähten gequält. Und wie soll ich es Ihnen auch verübeln: Den ganzen Winter über sind sie wohlig-weich in Socken eingepackt und von festem Schuhwerk geschützt. Dann kommt der Sommer und plötzlich reibt und drückt es überall auf nackter Haut.
Seit ich das Anti-Blasen-Gel besitze, ist es zu einem ständigen Begleiter in meiner Handtasche geworden. Es sieht aus wie ein Lippenpflegestift – und macht genau so süchtig. Ob Ballerinas oder Riemchen-Sandalen: Zu meinem morgendlichen Ritual gehört nun grundsätzlich der Anti-Blasen-Stick. Er bildet eine feine Schicht auf der Haut, die nicht einzieht und die Füße den ganzen Tag vor unangenehmer Reibung schützt. Seither hatte ich keine einzige Blase mehr.
Zugegeben, Vaseline würde es wahrscheinlich auch tun. Hauptsache, es flutscht am Fuß.
Mittwoch, 20. August 2008
Maximal zum Anschauen.
Als 1999 "MTV Kitchen" im TV lief, schmiss ich mich t.ä.g.l.i.c.h. sekundengenau aufs Sofa, um ihm zuzuschauen: Max von Thun war mein Held, mein Idol, meine heimliche Liebe. Nicht nur, weil er brillante (brillante!) Sachen über Rockmusik sagte, sondern weil er so schön aussah. Im Fernsehen. Während meine Kommilitoninnen auf Sportfreunde Stiller-Konzerten rockten oder noch immer für Jared Leto aus "Willkommen im Leben" schmärmten, war mein Herz voll mit Max.
Natürlich kennt mich Max nicht. Ich könnte ihm ein Glas Bier über die Hose schütten oder ihn nach einer Zigarette fragen. Ich könnte zufällig gegen ihn fallen, mich von einer gemeinsamen Freundin vorstellen lassen oder ihn sogar um ein Interview für die Website bitten.
Montag, 18. August 2008
Merken: Nie heiraten
Neulich war ich Expertin bei einem Sam-Beitrag zum Thema Brautkleider. Zwei Redakteurinnen sind mit versteckter Kamera in verschiedene Brautkleid-Läden gegangen und wollten ein Brautkleid aussuchen. Was ihnen dabei passiert ist, ist nicht lustig und auch kein Einzelfall – Servicewüste Deutschland eben. Vielen von meinen Freundinnen ist es genauso ergangen: Unfreundliche Beratung und hochnäsige noch dazu. Deshalb liegt jetzt Schneidern lassen voll im Trend, kann allerdings auch hier kompliziert werden. Leider kann man nicht wirklich aus der Brautkleid-Nummer raus, Betroffene sollten gute Nerven haben. Und gute Freundinnen, denn das ist einfach gar nicht „Sex and the City“-like.
Gut, dass ich gerade zufällig nicht heirate, die Brautkleid-Mafia würde mir bestimmt kein Kleid verkaufen.
Donnerstag, 14. August 2008
Gesichts-Tourette in neun Schritten
1. Wähle eine eher gediegene Situation, wie ein ernsthaftes aber langweiliges Arbeitsmeeting.
2. Wähle Zielperson aus. Stufe 1: vertraute Person. Stufe 2: Vorgesetzter.
3. Stelle sicher, dass Zielperson dir vollste Aufmerksamkeit schenkt.
4. Wende dich Zielperson mit interessiertem Gesichtsausdruck zu.
5. Verändere schlagartig und nur für 1-2 Sekunden deinen Gesichtsausdruck in eine furchterregende Fratze.
6. Kehre zum freundlich-interessierten Gesichtsausdruck zurück als sei nichts geschehen.
7. Geniesse Irritation des Gegenübers und versuche, dich lediglich innerlich vor Lachen wegzuschmeissen.
8. Starte erneute Gesichts-Tourette-Attacke sobald sich Irritation weitgehend gelegt hat.
9. Kläre nach mehreren Attacken über Gesichts-Tourette auf, und versuche Zielperson zu Attacken ihrerseits auf andere Zielpersonen anzustiften.
(achso: Melanie ist auf dem Bild OBEN)
Lust auf mehr?