Montag, 21. Juli 2014

Schlecht für mich, gut für die Kuh



Heute bloggt: Andrea aus der fem-Redaktion


Ich bin jetzt ein Salat-Mädchen. Das ist neu für mich. Früher war ich ein Fleisch-Mädchen. Jeden Tag, eine ordentliche Portion. Roh, gekocht, gebraten, in Streifen, am Stück, mariniert oder in der Pelle – alles egal. Hauptsache Fleisch. Ich hab das von meiner Oma, die war Bäuerin und von meinem Onkel, der ist Jäger und von meinen Eltern, die haben früher noch selbst geschlachtet. Da durfte ich zusehen und Schweineohren essen und das war spannend.
Jetzt denke ich den ganzen Tag an meine Gesundheit und an mein Gewicht und an Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente. Und ich denke an die Kühe und Schweine die in engen Lastwägen an meinem Fenster vorbei transportiert werden. Dann bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen und fühle mich wie ein bisschen wie ein weiblicher Schweine-Dexter.
Mein Problem ist: Ich finde es lecker. Der Geschmack erinnert mich an früher. Ich weiß auch nicht. So ab und zu ein kleines Stück, aus dem Bauernhofladen, von einer Kuh, die ein langes glückliches Leben voller Butterblumen und saftigem Gras geführt hat? Ist das so schlimm? Komm ich dafür in die Hölle und werde dort zur Strafe von riesigen Monsterkühen zermalmt? Muss ich jetzt nett sein zu Gemüse? Vermutlich ja!
Ich glaube, das einzige was mir übrig bleibt ist in viele saure Äpfel zu beißen und auf Filet, Rippchen und Schnitzel zu verzichten. Wie schade.

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