Mittwoch, 10. Juni 2009

Ich bin süchtig.


Endorphinsüchtig. Endorphine sind körpereigene Chemikalien, die dafür sorgen, dass wir uns auf der ganzen Linie stark, spitze, klasse und prima fühlen. Die Produktion lässt sich durch illegale wie legale Suchtmittel aller Art induzieren. Ich verzichte auf Mittel, und konzentriere mich stattdessen auf eine gängige legale Methode, die allerdings ebenfalls Suchtcharakter annehmen kann:
ich verliebe mich. So etwa fünf Tage lang, um dann einen etwa zweiwöchigen Kater (Endorphinentzug!) folgen zu lassen.

Weil das zu lang ist (der Kater, nicht die fünf Tage), und sich das mit dem Verlieben auch nicht so häufig einrichten lässt, wie ich es mir wünschen würde (angestrebte Quote: einmal im Monat - ich sage ja, kann Suchtcharakter annehmen!), suche ich nach Alternativen. Es gibt Menschen, die sagen, dass mittels Meditation, gemeinsamen Gesängen und ekstatischen Tänzen die körpereigene Chemikalienproduktion gleichermaßen aktiviert werden kann.

Deshalb war ich gestern auf einem Kundalini-Yoga-Workshop. Um dort zu treibenden Beats (sacht man doch so, oder?) meine Gliedmaßen zu schütteln, wild zu atmen, wie verrückt zu schwitzen und mich diversen Sit-Up und Liegestützmarathons zu verweigern. Danach war ich primär erledigt.
...während ich darüber nachsann, wie toll es sich doch anfühlen würde, wenn ich jetzt verliebt wäre (glücklich, wohlgemerkt). Endorphinausschüttungen blieben aus.

Bis heute morgen. Als ich aus einem Traum erwachte der sich darum drehte, dass - man glaubt es kaum - ich verliebt war.

Ich hätte wohl doch die 100 Liegestütze und 150 Situps mitmachen sollen. Andererseits: im Vergleich dazu sind zwei Wochen Verliebtheits-Kater doch gelacht!

Heute schrieb ein Redaktionsmitglied, das aufgrund der privaten Natur der angesprochenen Inhalte namentlich ungenannt bleiben möchte.

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