Freitag, 30. Januar 2009
Sex in Istanbul und Bukarest
Heute haben wir auf fem.com eine neue Kolumne online, das Thema: Offene Beziehungen. Es wird so manchen wundern zu hören, dass offene Beziehungen - oder besser: Affären - in sonst eher traditionellen Ländern üblich sind. Zumindest unter Großstädtern. Das Konzept ist gar nicht so schlecht, denn man heiratet, wie es die Kultur des Landes verlangt, seine erste Liebe und ist fortan gut aufgehoben. Weil man die aber meistens mit Anfang zwanzig findet, ist es für die jungen und modernen Bewohner Istanbuls und Bukarests völlig selbstverständlich, auch mal außerhalb der Beziehung Spaß zu haben, in Bukarest hat Iunia uns das erzählt. Von den Istanbuler Gepflogenheiten haben meine Eltern mir erzählt, zum Glück erst nachdem wir unser Sommerhaus verkauft hatten, denn das war wohl in den Wintermonaten der Tete-a-Tete-Treffpunkt der halben Istanbuler Verwandschaft!
Donnerstag, 29. Januar 2009
Anonymes Verbrechen in den Räumen von fem.com!
Schwitzend durch den Dschungel laufen, Sonne, Wind und Wasser spüren und das alles jeden Tag im gleichen Outfit... Ich bin richtig ins Träumen geraten, als ich mir kürzlich ein paar Folgen "Lost" angesehen habe. Wie anders dagegen mein Leben: Nicht schwitzen, keine Sonne, kein Wind, kein Wasser und der übliche Dresscode, der vorschreibt, täglich das Outfit zu wechseln. Bloß die ANDEREN, die gibt es scheinbar überall - sei es eine verlassene Insel oder das Büro. Die Anderen funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip: Sie machen Ärger. Genau wie auf der Insel gibt es zudem noch verschiedene Gruppierungen von Anderen. Und so kann im Büro niemand genau sagen, welchen Unfug welche Andere angestellt haben. Ein besonders schwerwiegendes, anonym ausgeübtes Vergehen hat heute morgen nicht nur die Redaktion sondern alle Abteilungen von fem.com nachhaltig schockiert. Nur so viel: Es ereignete sich auf der Toilette. Hunderprozentig bewiesen ist bisher nur eins: Es waren die Anderen! Deswegen wird zukünftig die Türe der Toilette verriegelt, die Anderen sollen nie wieder eine Chance bekommen, ihre schmutzigen kleinen Geschäfte bei fem.com zu machen! Wie landet man gleich wieder auf einer nicht erreichbaren Insel im Südpazifik?
Dienstag, 20. Januar 2009
Du könntest meine Tochter sein!
Heute bloggt: Chrissi aus der fem.com-Redaktion
Woran man merkt, dass man alt wird?
Gestern abend, auf dem Kaiser Chiefs Konzert in München, tippt mich tatsächlich eine 16-Jährige Rotzgöre an und sagt: "Schuldigung, lassen Sie mich mal durch?"
SIE!?
Der erste Moment blanken Entsetzens wich Gott sei Dank einem Anflug von Schadenfreude, als ich ihr hinterherschaute. Sie hatte jeden Kardinalfehler begangen, den eine pubertierende Konzertgängerin begehen kann. An ihren Ohren baumelten lange Ohrringe, die ihr, wenn sie Pech hat, noch am selben Abend in der Menge rausgerissen wurden.
Außerdem steckten ihre Füße in schwarzen Absatzstiefeln. Autsch. Wenn sie mit denen jemandem auf den Fuß hüpft, kriegt sie richtig, richtig Ärger. Fehler Nummer 3: Offenbar hatte sie vor dem Konzert am Merchandising-Stand ein Kaiser Chiefs-Plakat gekauft. Schade nur, dass das allerhöchstens den ersten Song überstehen wird.
Achso, und: Nie, nie, fragt man auf einem Konzert jemanden, ob man vorbei darf. Man schubst einfach.
Hätte Sie sich mal bei einem Erwachsenen erkundigt, die Kleine. Pöh.
Gestern abend, auf dem Kaiser Chiefs Konzert in München, tippt mich tatsächlich eine 16-Jährige Rotzgöre an und sagt: "Schuldigung, lassen Sie mich mal durch?"
SIE!?
Der erste Moment blanken Entsetzens wich Gott sei Dank einem Anflug von Schadenfreude, als ich ihr hinterherschaute. Sie hatte jeden Kardinalfehler begangen, den eine pubertierende Konzertgängerin begehen kann. An ihren Ohren baumelten lange Ohrringe, die ihr, wenn sie Pech hat, noch am selben Abend in der Menge rausgerissen wurden.
Außerdem steckten ihre Füße in schwarzen Absatzstiefeln. Autsch. Wenn sie mit denen jemandem auf den Fuß hüpft, kriegt sie richtig, richtig Ärger. Fehler Nummer 3: Offenbar hatte sie vor dem Konzert am Merchandising-Stand ein Kaiser Chiefs-Plakat gekauft. Schade nur, dass das allerhöchstens den ersten Song überstehen wird.
Achso, und: Nie, nie, fragt man auf einem Konzert jemanden, ob man vorbei darf. Man schubst einfach.
Hätte Sie sich mal bei einem Erwachsenen erkundigt, die Kleine. Pöh.
City-Trip nach Mailand
Heute bloggt: Karolin aus der fem-Redaktion
Fast drei Jahre war ich schon nicht mehr in Mailand gewesen, als mein Freund und ich vergangenen Donnerstag unsere Taschen ins Auto packten und Richtung Süden fuhren. Und in dieser Zeit kann sich ja so einiges ändern...
Sobald wir das Ortsschild passsiert hatten, entdeckte ich schon etwas, was ich noch nie zuvor live gesehen hatte: Mailand im Schnee! Auch wenn der Großteil der weißen Pracht bereits weggeschmolzen war - Schnee in Milano ist schon eine Seltenheit. Das meinte übrigens auch die etwa 80-jährige Hausmeisterin meiner Freundin, die es ja nun wirklich wissen muss.
Dass Schnee für die Mailänder nicht alltäglich ist, hat auch das Chaos bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Straßen bewiesen ("Isch abe gar keine Winterreifen"). Doch zumindest die Kids hatten ihren Spaß - auf der Skirampe im Parco Sempione, direkt hinter dem Castello. Das große Banner mit der Aufschrift "Snowpark 08" entlockte mir als Touristin aus München dann aber doch ein Schmunzeln.
Winterlich ging es aber in den vergangenen Tagen auch auf den Mailänder Laufstegen zu. Es war Männermodewoche, und das heißt vor allem eins - viele hübsche Jungs! Aber auch die Mädels konnten sich sehen lassen: Kunstvolle Hüte und Killer-High-Heels waren auf jeder Fashion-Party vertreten. Einfach traumhaft! Was ich von den Outfits der meisten Herren allerdings nicht behaupten kann. Aber ich gebe zu, dass Nerd-Brillen, Hochwasser-Hosen und zu schmal geschnitten Jackets wohl einfach Geschmackssache sind. Oder?
Vielleicht ist dieser Look aber auch nur ein weiteres Zeichen der Wirtschaftskrise. Mit der hat nämlich auch die Modebranche zu kämpfen, und das merkt man auch beim Shopping in der Innenstadt. Hier finden sich mittlerweile diverse Shop von Ketten wie H&M, Zara & Co. Dabei mussten die Filialisten lange kämpfen, um solche Locations in der Modemetropole mieten zu dürfen. Inzwischen sind viele Ladenbesitzer jedoch um jeden liquiden Pächter froh - denn aufgrund der enormen Mietpreise, können sich viele Shops die Standorte in der Innenstadt nicht mehr leisten. In der Folge entstanden auch viele "Temporary Stores" - diese werden von Firmen für ein oder zwei Monate gemietet, damit sie dort ihre überschüssige Ware verkaufen können. Und dennoch: Meine Sales-Ausbeute fiel mit gerademal einem Rock eher mager aus.
Nach drei Tagen, etlichen gelaufenen Kilometern, jeder Menge Pizza, Pasta und Kaffee, Schnäppchen-Shopping und Sightseeing war unser Mailand-Wochenende dann leider auch schon wieder vorbei. Mit nach Hause genommen haben wir frische, mit Kürbis gefüllte Ravioli, eine Großpackung Espresso und die Erinnerung an Mailand im Schnee…
Freitag, 16. Januar 2009
Die Frau, das komplexe Wesen
Die neue Lieblings-Werbung des fem.com-Teams - mal abgesehen von unserem eigenen TV-Spot natürlich...
What goes through your mind when someone says "Let's go for a drink"?
Einfach auf die Bilder klicken, dann werden sie größer!
What goes through your mind when someone says "Let's go for a drink"?
Einfach auf die Bilder klicken, dann werden sie größer!
Mittwoch, 14. Januar 2009
Herzknacker.
Heute bloggt: Chrissi aus der fem.com-Redaktion
Ich bin ein Kino-Flieher. Sobald die ersten Abspann-Zeilen über die Leinwand flimmern, bin ich weg. Gestern nicht. Denn "Zeiten des Aufruhrs" endet mit einem so brillianten Knall, dass es den Zuschauer quasi in den Kinosessel drückt.
Kate Winslet (fabelhaft!) spielt eine platinblonde Amateurschauspielerin in den 50er Jahren, die sich von ihrem Ehemann (Leonardo DiCaprio, fabelhafter!) in eine schauerlich-spießige Vorstadtidylle pressen lässt. Ihre letzte Hoffnung: Paris, wohin sie mit Mann und Kindern auswandern und endlich ein Leben leben will. Der Plan platzt, als ihr Gatte kalte Füße bekommt. Und der Anfang vom Ende beginnt.
Schade, dass Kate Winslet zwei Golden Globes kassiert, obwohl sie von Leo gnadenlos an die Wand gespielt wird. Gut aber, dass wir jetzt endlich wissen, dass die beiden als Paar auch ohne die Titanic untergegangen wären.
Ich bin ein Kino-Flieher. Sobald die ersten Abspann-Zeilen über die Leinwand flimmern, bin ich weg. Gestern nicht. Denn "Zeiten des Aufruhrs" endet mit einem so brillianten Knall, dass es den Zuschauer quasi in den Kinosessel drückt.
Kate Winslet (fabelhaft!) spielt eine platinblonde Amateurschauspielerin in den 50er Jahren, die sich von ihrem Ehemann (Leonardo DiCaprio, fabelhafter!) in eine schauerlich-spießige Vorstadtidylle pressen lässt. Ihre letzte Hoffnung: Paris, wohin sie mit Mann und Kindern auswandern und endlich ein Leben leben will. Der Plan platzt, als ihr Gatte kalte Füße bekommt. Und der Anfang vom Ende beginnt.
Schade, dass Kate Winslet zwei Golden Globes kassiert, obwohl sie von Leo gnadenlos an die Wand gespielt wird. Gut aber, dass wir jetzt endlich wissen, dass die beiden als Paar auch ohne die Titanic untergegangen wären.
Und: Endlich wieder ein Film, den ich ruhigen Gewissens meinen Freundinnen empfehlen kann. Also, den Single-Mädchen ohne Verlobungs-, Hochzeits- oder Kinderpläne. Denn die knickt man nach "Zeiten des Aufruhrs" erstmal.
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Gerade im Spiegel gelesen: Brigitte Nielsen widmet sich den Alkoholproblemen Obdachloser. In einer dänischen Obdachlosenzeitschrift verriet die Blondine Obdachlosen, wie sie ihre Alkoholsucht überwinden konnte: "Ich und mein Mann haben einfach dem Jetset-Leben in Hollywood goodbye gesagt und sind in eine ruhigere Gegend nach Palm Springs umgezogen.".
Bitte? Was für ein wertvoller Tipp an all die armen Gestalten! Selber schuld, die Saufnasen, man muss es doch einfach nur ein bisschen ruhiger angehen lassen in Palm Springs… Allerdings: hat sich die olle Nielsen nicht vor laufenden Kameras mit anderen Z-Promis therapiert? Da war es bestimmt auch nicht ganz so ruhig...
By the way: Brigitte Nielsen ist mit einem 28 Jahre alten Italiener verheiratet und das Bild ist echt ekelhaft…
Foto: via engagements.ca
Kathrin aus der fem-Redaktion ohne Entzugs-Tipps
Bitte? Was für ein wertvoller Tipp an all die armen Gestalten! Selber schuld, die Saufnasen, man muss es doch einfach nur ein bisschen ruhiger angehen lassen in Palm Springs… Allerdings: hat sich die olle Nielsen nicht vor laufenden Kameras mit anderen Z-Promis therapiert? Da war es bestimmt auch nicht ganz so ruhig...
By the way: Brigitte Nielsen ist mit einem 28 Jahre alten Italiener verheiratet und das Bild ist echt ekelhaft…
Foto: via engagements.ca
Kathrin aus der fem-Redaktion ohne Entzugs-Tipps
Donnerstag, 8. Januar 2009
Meine Fem-Welt
Heute bloggt: Gast-Autorin Eva
Ich liebe diesen Blog, in meiner Mittagspause gibt es nichts Schöneres als den neuesten Artikel zu lesen. In letzter Zeit musste ich den Blog ja direkt einfordern, aber was tut man nicht alles. Nachdem ich nun fast täglich nerve, hat man mir nun aufgetragen auch mal einen zu schreiben.
So trat ich extra eine Reise an, damit auch ich etwas zu erzählen habe. Nach endlosen Stunden in New York City angekommen, freue ich mich ja immer wieder mit all den hundert Menschen bei der Einreise zu stehen und panische Angst zu haben, ob man das Formular wohl richtig ausgefüllt hat, ob sie doch entdecken, dass man Essen einschleust oder sie einen vielleicht wegen irgendetwas gleich verhaften. Man weiß ja nie ob man das letzte Mal vielleicht aus Versehen einen Fehler beim Fingerabdruck gemacht hat. So stelle ich mir den Weg der Kuh vor den Schlachter vor, mir ist jedesmal ganz schlecht. Ja, ich gebe zu, Lebensmittel in größerer Anzahl einzuführen, nicht für mich, nur für meine Verwandten, für die man ja gerne in den Knast wandert. Und in solchem Momenten des Glücks bekommt man von lieben Freunden daheim eine SMS mit den Worten: „Nur weil Du jetzt in NYC bist, ist deshalb nicht alles glamour!“
Ja das sehe ich in diesem Moment genauso. Verschwitzt und abgekämpft steht man da und muss aufs Klo.
Ist man endlich mit allem durch und hat hundertmal wahrheitswidrig geantwortet, geht der Kampf um das Taxi los. Es war tatsächlich ein Inder mit Turban und allem Klimbim im Taxi inkl. der indischen Musik, der mir erklärte er hätte mal in Frankfurt für ein halbes Jahr gelebt, aber da sei ihm der Verkehr zu viel gewesen und deshalb ist er lieber nach New York gegangen, Ahja..
Natürlich habe ich mir den berühmten Christbaum am Rockefeller Center angesehen und was soll ich sagen der Münchner ist genauso schön, nicht ganz so buschig, das muss ich zugeben, aber dafür kann man da einfach hingehen und muss nicht in Schlangen anstehen um ihn 5 Minuten ansehen zu dürfen.
Mein Fazit, ich liebe die Amerikaner trotz oder vielleicht gerade weil sie so schön verrückt sind und die ganze Welt das akzeptiert. Und weil es mich ein bisschen an die Fem Welt erinnert :)
Ich liebe diesen Blog, in meiner Mittagspause gibt es nichts Schöneres als den neuesten Artikel zu lesen. In letzter Zeit musste ich den Blog ja direkt einfordern, aber was tut man nicht alles. Nachdem ich nun fast täglich nerve, hat man mir nun aufgetragen auch mal einen zu schreiben.
So trat ich extra eine Reise an, damit auch ich etwas zu erzählen habe. Nach endlosen Stunden in New York City angekommen, freue ich mich ja immer wieder mit all den hundert Menschen bei der Einreise zu stehen und panische Angst zu haben, ob man das Formular wohl richtig ausgefüllt hat, ob sie doch entdecken, dass man Essen einschleust oder sie einen vielleicht wegen irgendetwas gleich verhaften. Man weiß ja nie ob man das letzte Mal vielleicht aus Versehen einen Fehler beim Fingerabdruck gemacht hat. So stelle ich mir den Weg der Kuh vor den Schlachter vor, mir ist jedesmal ganz schlecht. Ja, ich gebe zu, Lebensmittel in größerer Anzahl einzuführen, nicht für mich, nur für meine Verwandten, für die man ja gerne in den Knast wandert. Und in solchem Momenten des Glücks bekommt man von lieben Freunden daheim eine SMS mit den Worten: „Nur weil Du jetzt in NYC bist, ist deshalb nicht alles glamour!“
Ja das sehe ich in diesem Moment genauso. Verschwitzt und abgekämpft steht man da und muss aufs Klo.
Ist man endlich mit allem durch und hat hundertmal wahrheitswidrig geantwortet, geht der Kampf um das Taxi los. Es war tatsächlich ein Inder mit Turban und allem Klimbim im Taxi inkl. der indischen Musik, der mir erklärte er hätte mal in Frankfurt für ein halbes Jahr gelebt, aber da sei ihm der Verkehr zu viel gewesen und deshalb ist er lieber nach New York gegangen, Ahja..
Natürlich habe ich mir den berühmten Christbaum am Rockefeller Center angesehen und was soll ich sagen der Münchner ist genauso schön, nicht ganz so buschig, das muss ich zugeben, aber dafür kann man da einfach hingehen und muss nicht in Schlangen anstehen um ihn 5 Minuten ansehen zu dürfen.
Mein Fazit, ich liebe die Amerikaner trotz oder vielleicht gerade weil sie so schön verrückt sind und die ganze Welt das akzeptiert. Und weil es mich ein bisschen an die Fem Welt erinnert :)
Mittwoch, 7. Januar 2009
Spuk im Fitness-Studio
Im Januar wird es in meinem Fitness-Studios spooky. Heerscharen von offensichtlich untrainierten Menschen, die ihre Turnschuhe von anno 1983 mit ihrem Lieblings-Schlaf-T-Shirt kombinieren, versuchen ihren Neujahrsvorsatz umzusetzen: Endlich mal Sport machen! Als ob das nicht verstörend genug wäre, sind zudem noch jede Menge Zivilisten unterwegs, die in blauen Überschuhen aus Plastik im Fitness-Zoo herumgeführt werden und Räume, Gerätschaften und Menschen (= auch mich!) in Aktion besichtigen . Dieses Spielchen wiederholt sich jedes Jahr direkt nach Silvester. Und drei Wochen später ist der Spuk Jahr für Jahr auch wieder vorbei.
Montag, 5. Januar 2009
1996: Karo-Hemden und lange Haare
Heute bloggt: Karolin aus der fem-Redaktion
Kindheits- und Tennie-Erinnerungen sind doch einfach die besten! Und genauso eine Erinnerung hat mir gestern ein Artikel auf Spiegel-Online beschert, der den tollen Titel "Rebell in Flanell" trug. Es ging darin um eine Fernsehserie, die Mitte der 90er in meinem Kinderzimmer rauf und runter lief. Natürlich auf VHS-Kassette. Denn ich habe jede einzelne Folge von "Willkommen im Leben" (im Original "My so-called life") aufgenommen. Ich war 15, und ich war unsterblich verliebt in Jared Leto alias Jordan Catalano. Ein Name wie mitten aus'm Ruhrpott, würde ich heute sagen. Doch damals hätte ich für Jordan Catalano alles stehen und liegen lassen. Selbst meine Mutter, die einmal in mein Zimmer kam, als ich gerade schmachtend vor dem Bildschirm klebte, meinte: "So einen Freund wünsche ich dir auch einmal." Gut, sie hatte die Serie nie gesehen. Sonst wären diese Worte wohl kaum über ihre Lippen gekommen. Denn Jordan Catalano war nicht einfach nur cool - er war so cool, dass er es noch nicht einmal schaffte, zwei gerade Sätze am Stück zu sprechen. Er trug überweite Holzfellerhemden, hatte kinnlanges (leicht speckiges) Haar und hatte - als wäre das noch nicht genug - eine ausgeprägte Lese- und Schreibschwäche.
Die Hauptrolle bei "Willkommen im Leben" hieß übrigens Angela Chase, gespielt von einer damals noch völlig unbekannten, unerträglich naiven und gar nicht mal so hübschen Claire Danes. Auch sie war dem subtilen Charme von Jordan Catalano gnadenlos verfallen. Leider wurde die Serie um Angela, Jordan und ihre Freunde - den schwulen Ricky Vasquez, die frühreife Rayanne Graff und den eierköpfigen Streber Brian Krakow - schon nach der ersten Staffel abgesetzt. Was offenbar auch dem Spiegel-Redakteur nicht ganz einleuchtet, der "My so-called life" in seinem Artikel sogar als "stilprägend" und ein Beispiel für "ambitioniertes Erzählfernsehen" bezeichnet.
Ich muss allerdings gestehen, dass mir der pädagogische Hintergrund der Serie damals nicht unbedingt auffiel. Ich hatte ohnehin nur Augen für Jordan Catalano. Und jetzt gibt es den karierten Analphabeten meiner Teenie-Träume offenbar endlich auf DVD! Ob ich es wohl noch einmal wage? Vielleicht lieber nicht. Denn die meisten Teenie-Erinnerungen sind nur so lange schön, bis man sie wieder aus einer alten Kiste hervorkramt.
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